Zur Versorgung der Gemeinden Gondsroth, Neuenhaßlau und Niedermittlau erbaute Graf Wolfgang Ernst von Ysenburg am südlichen Dorfrand von Niedermittlau im Jahre 1561 eine „Neue Mühle“, als Ersatz für zwei wegen Wassermangel stillgelegter wassergetriebener Mühlen. Dies störte die Nachbargemeinden aus dem nahe gelegenen Freigricht, so dass bereits im Jahr 1562 ca. 80 Bauern aus dem Freigericht „auf Befehl ihrer Obrigkeit Mainz Hanau“ erschienen, das Mühlenwehr abrissen und Teile der Mühle zerstörten.  



Die fürstlichen Herrschaften zu Ysenburg Meerholz ließen im Jahre 1648 die „Neue Mühle“ am unteren Birkigsbach nordwestlich von Niedermittlau neu errichten, an dem sie bis zum heutigen Tage steht. Erste Verhandlungen mit dem Fürstenhaus Ysenburg zur Übernahme der Neumühle begann der Müller Konrad Ost (Müller auf der Kinzigmühle in Lieblos) im Jahre 1831. Im Jahre 1834 wurde dann ein Übernahmevertrag zwischen dem Grafen Carl zu Ysenburg Büdingen Meerholz und dem Sohn von Konrad Ost – Herrn Heinrich Ost – abschließend verhandelt.

Seit dem 1. April 1835 ist die „Neue Mühle“ deren offizieller Name sich im Laufe der Jahre in „Neumühle“ änderte im Besitz der Familie Ost. Das traditionelle Müllergeschlecht hat die Mühle in 5 Generationen (Konrad Ost, Heinrich Ost, Gustav Ost, Heinrich Ost und Heinz Ost) bis zum Jahre 1965 betrieben. Großmühlen und der beginnende überregionale Wettbewerb haben es den kleinen Mühlen nicht mehr ermöglicht ertragskräftig zu überleben.





Der Müllermeister Heinz Ost gestaltete die zur Mühle gehörenden Ländereien in einen Campingplatz um, der zu einem Naherholungsgebiet für das Rhein-Main-Gebiet geworden ist.